top of page

Der grüne Star(Das Glaukom)

Was ist grüner Strar (Glaukom) Der Grüne Star, auch Glaukom genannt, umfasst eine Reihe von Augenerkrankungen, die mit einer Schädigung des Sehnervs (Nervus opticus) einhergehen. Die Veränderungen führen zu lückenhaftem Sehen und abnehmender Sehschärfe. Hier sind wichtige Informationen über verschiedene Formen, Symptome und Behandlungen des Grünen Stars zusammengefasst.

Ein Faktencheck Die Augenerkrankung Grüner Star ist sehr verbreitet: Im Alter von 40 bis 80 Jahren leiden knapp 3 Prozent der Menschen in Europa an einem Glaukom. Bei den über 90-Jährigen liegt der Anteil an Betroffenen sogar bei 10 Prozent. In Westeuropa gilt Grüner Star nach der altersbedingten Makuladegeneration als die zweithäufigste Erblindungsursache. Der Name „Star“ hängt nicht mit dem Vogel zusammen. Stattdessen stammt er von dem typischen „Starren“ bei Erblindeten und dem grünlichen Schimmern der Iris im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium. Der Grüne Star hat je nach Form unterschiedliche Ursachen und Symptome. Auf einem Blick: Abgrenzung zum Grauen Star Anders als der Graue Star (Katarakt) lässt sich der Grüne Star nicht nur operativ, sondern auch medikamentös behandeln. Trotzdem gilt Grüner Star als die gefährlichere Augenerkrankung. Er schädigt den Sehnerv, während Grauer Star zu einer Trübung der Augenlinse führt. Beide Erkrankungen lassen sich durch Vorsorgeuntersuchungen entdecken.

In welchen Ausprägungen Grüner Star auftritt Glaukom ist ein Sammelbegriff für Erkrankungen des Auges, die mit einer strukturellen Schädigung des Sehnervs einhergehen. Ursache dafür ist zum Beispiel eine schlechte Durchblutung des Nervs, dessen Zellen dadurch weniger Sauerstoff und Nährstoffe erhalten. Selten ist ein Glaukom auch angeboren. Häufig entstehen die Schäden auch dadurch, dass der Augendruck zu hoch ist. Auch im gesunden Auge unterliegt der Wert gewissen natürlichen Schwankungen, wird aber durch einen steten Kreislauf von Flüssigkeit (Kammerwasser) reguliert. Das Kammerwasser gelangt von der hinteren zur vorderen Augenkammer, um Linse und Iris mit Sauerstoff sowie Nährstoffen zu versorgen. Zum Schluss fließt überflüssiges Kammerwasser durch ein Sammelrohr, dem Schlemmschen Kanal, aus den Augenkammern heraus. Ist der Augendruck zu hoch, kommt es zu Fehlfunktionen in dem System.

Weitwinkelglaukom Ein erhöhter Abflußwiderstand im Trabekelmaschenwerk verhindert einen Abfluß des Kammerwassers, das Kammerwasser staut sich und der Augeninndendruck steigt an.  Der Druck überträgt sich auf den Glaskörper und beeinträchtigt schließlich den Sehnerv – Mediziner sprechen von einem Weitwinkelglaukom (auch Offenwinkelglaukom genannt).

Engwinkelglaukom Ein Engwinkelglaukom oder Winkelblockglaukom hingegen entsteht, wenn der Kammerwinkel blockiert oder bedeckt ist, weil ein zu enger Winkel zwischen Iris und Hornhaut vorliegt. Dies kann langsam (chronisch) passieren oder auch plötzlich (akut). Letzteres stellt eine große Gefahr dar, weil ein Glaukomanfall schnell zur Erblindung des betroffenen Auges führen kann. Akuter Grüner Star zeigt sich aufgrund des plötzlich stark ansteigenden Augendrucks durch folgende Symptome:1 * plötzliche Sehstörung (zum Beispiel farbige Kreise um Lichtquellen oder vernebelte Bilder) * starke Augenschmerzen * gerötetes Auge * erweiterte Pupille * scheinbar verhärteter Augapfel * Kopfschmerzen * teilweise auch Übelkeit und Erbrechen Bei Auftreten der Beschwerden gilt Sofort einen Arzt kontaktieren oder ein Krankenhaus aufsuchen. Treten die Anzeichen bei einem Mitmenschen auf, ist es wichtig, ihn bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu beruhigen und bei Bewusstsein zu halten. Andernfalls ist er in die stabile Seitenlage zu bringen und sein Puls zu kontrollieren. Achtung! Rufen Sie bei einem akuten Glaukomanfall sofort den Rettungsdienst oder lassen Sie sich in eine Arztpraxis fahren. Ohne schnelle Behandlung droht das Auge zu erblinden.

Normaldruckglaukom Nicht immer entsteht ein Glaukom aufgrund zu hohen Augendrucks. Und umgekehrt haben manche Menschen trotz erhöhten Augendrucks gesunde Augen. Das liegt unter anderem daran, dass Sehnerven unterschiedlich widerstandsfähig sind. Der Normalwert liegt bei 10 bis 20 Millimeter-Quecksilbersäule (mmHg). Betroffene, für deren Sehnerv der normale Augendruck zu hoch ist, sind anfällig für ein sogenanntes Normaldruckglaukom.

Primäres und sekundäres Glaukom Der Grüne Star tritt sowohl eigenständig, also ohne Vorerkrankung auf (primäres Glaukom), als auch infolge von beispielsweise: * Augenerkrankungen oder -verletzungen * chirurgischen Eingriffen * der Therapie mit bestimmten Medikamenten * anderen Allgemeinerkrankungen Dann sprechen Mediziner und Fachärzte von einem sekundären Glaukom. Meistens steht die Bezeichnung „Grüner Star“ synonym für das chronische Offenwinkelglaukom.

Wie verändert sich das Bild bei Grünem Star? Previous Typisch für ein Weitwinkelglaukom ist: * nachlassende Sehkraft an den Rändern des Gesichtsfeldes (Tunnelblick) * „blinde Flecken“ meist neben der Stelle des schärfsten Sehens (Makula) und bis zum Rand des Gesichtsfeldes * gerötete Augen * Augen- und Kopfschmerzen3 Die Einschränkungen im Sehen beeinträchtigen je nach Schwere den Alltag der Betroffenen. So lässt sich beispielsweise beim Autofahren die Straße gut erkennen, Personen und Objekte auf dem Gehweg jedoch nicht. Auch das Sturzrisiko ist erhöht, weil sich die Augen schlechter an veränderte Lichtverhältnisse anpassen. Das ist beim Wechsel zwischen stark und schwach beleuchteten Räumen sehr riskant.

Wie Ärzte ein Glaukom feststellen ? Fallen erste Symptome oder Auffälligkeiten bei einer routinemäßigen Untersuchung durch den Augenarzt auf, untersucht er das Auge in mehreren Schritten. Dazu zählen unter anderem: * Anamnese: In der Befragung gibt der Patient Auskunft zu möglichen Risikofaktoren wie dem Alter, Sehstörungen oder anderen Augenerkrankungen. * Messung des Augendrucks: Den Augendruck bewertet der Arzt meist mit der sogenannten Applanations-Tonometrie. Dabei betäubt er das Auge mit einer Flüssigkeit und setzt einen Messkolben auf die Hornhaut auf. * Untersuchung des Sehnervs: Ein Ophtalmoskop ermöglicht einen Blick in das Augeninnere, um den Sehnerv zu prüfen. Der Vorgang ist auch bekannt als Augenspiegelung. * Kontrolle des Gesichtsfeldes: Besteht Verdacht auf ein Glaukom, misst der Arzt das Gesichtsfeld. Das Ergebnis dient zur Beurteilung, ob bestimmte Sehbereiche bereits eingeschränkt sind oder „blinde Flecken“ bestehen. * Untersuchung des Kammerwasser-Abflusses: Ob die Augenflüssigkeit normal abfließt, zeigt ein Blick auf den vorderen Augenabschnitt mittels eines Spaltlampenmikroskops. Die genannten Verfahren nehmen meist nicht viel Zeit in Anspruch und sind risikoarm. Schmerzen brauchen Betroffene ebenfalls nicht zu befürchten.

So stehen die Heilungschancen Bereits entstandene Schäden am Sehnerv lassen sich nicht mehr rückgängig machen. Medikamente können aber helfen, den schleichenden Sehverlust zu verlangsamen. Dazu setzt der Arzt unter anderem Augentropfen ein, die den Augendruck senken. Je nach Präparat wendet der Patient sie einmal oder mehrmals täglich an. Wichtig sind regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt. In manchen Fällen kann auch eine Operation des Grünen Stars oder ein Lasereingriff helfen.

Sehverluste frühzeitig vorbeugen Weil die Symptome eines Grünen Stars erst im fortgeschrittenen Stadium auffallen, bieten manche Ärzte Vorsorgeuntersuchungen an. Dabei wenden sie ähnliche Verfahren an wie in der Diagnostik: * Augenspiegelung zur Kontrolle des Sehnervs * Prüfung des Augendrucks per Tonometrie * Bewertung des vorderen Augenabschnittes per Spaltlampenmikroskop

Es empfiehlt sich, den Augendruck an verschiedenen Tageszeiten zu messen, da er zwischen den Zeiten schwankt. Im Falle eines unauffälligen Erstbefundes ist trotzdem eine regelmäßige Kontrolle sinnvoll: Im Alter von 40 bis 59 Jahren alle 5 Jahre, ab 60 Jahren alle 2 bis 3 Jahre. Die Kosten für die Vorsorgeuntersuchung übernimmt der Patient im Normalfall selbst, da noch keine wissenschaftlichen Bestätigungen für den Nutzen der vorliegen. Ausnahmefälle sind Betroffene mit begründetem Verdacht auf ein Glaukom oder Menschen mit bestimmten Risiken, wie zum Beispiel Augenschäden durch Diabetes. Das Alter stellt keinen Grund für eine Kostenübernahme der Krankenkasse dar.

bottom of page